Die Geschichte von Frauen im Sport

Wenn wir über Gleichberechtigung im Sport zwischen den Geschlechtern sprechen, dann kommt die Lohnungleichheit meistens direkt ins Gespräch. Aber es gab auch Zeiten, in denen Frauen gar nicht die Möglichkeit hatten, überhaupt professionell Sportarten auszuüben.

Deswegen soll sich dieser Beitrag etwas mit der Geschichte von Frauen im professionellen Sport auseinandersetzen. Seit wann dürfen Frauen eigentlich professionell Sport betreiben? Was sind wichtige Jahreszahlen? Finde es hier heraus!

Frauen im Sport

Welche bekannten Sportlerinnen fallen dir direkt ein? Mit Namen, Sportart und Erfolgen?

Den meisten fallen da ein paar weibliche Fußballspielerinnen ein, ein paar Tennisspielerinnen und für mehr müsste man dann schon scharf nachdenken. Wenn man aber männliche Sportler abfragt, dann fallen den meisten direkt sehr viele verschiedene Sportler ein. Diese bekommen von den Medien nämlich automatisch mehr Sichtbarkeit und sind dadurch auch bekannter.

Aber was ist mit den Frauen? Was ist die Geschichte von Frauen im Sport? Genau darum soll es sich jetzt drehen.

Vor nicht einmal 100 Jahren hatten Frauen im Sport noch nicht wirklich etwas zu suchen. Es galt sogar als unsittlich. Man ging sogar davon aus, dass zu viel Sport dem weiblichen Körper schaden würde. Verrückt, oder? Stattdessen sollten die Frauen also lieber die Männer anfeuern und zwar aus sicherer Entfernung. Ich bin unfassbar froh, dass sich das mittlerweile als schlichtweg falsch erwiesen hat. Turnen durften Frauen allerdings, aber bitte auch nur in langen Röcken.

1896 fanden die ersten Olympischen Spiele statt und Frauen durften natürlich nicht teilnehmen. Immerhin sollten diese ein Ausbund männlicher Athletik sein, die dafür den Beifall der Frauen als Lohn einkassieren durften. Da kann man heute wirklich nur noch mit Kopfschütteln reagieren und froh sein, dass wir uns doch etwas weiter entwickelt haben.

1900 fing es dann langsam an, besser zu werden. Bei den Olympischen Spielen in Paris 1900 durften dann tatsächlich Frauen mitmachen. Nur im Golf und Tennis, aber man nimmt, was man kriegen kann. Später folgten dann auch Eiskunstlauf, Bogenschießen und Schwimmen hinzu. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen immer mehr Frauen für ihre Rechte einzustehen und wollten in die verschiedenen Sportarten inkludiert werden. Spannender Fun Fact: Wenn die Presse damals von weiblichen Leichtathletikerinnen berichtete, dann nannten sie diese nur beim Vornamen, um den Familien der Sportlerinnen nicht zu nahe zu treten und ihnen die Schande zu ersparen.

1917 wurde dann Handball erfunden, weil Fußball damals nicht als geeignet für Frauen angesehen wurde. 1922 gab es dann die ersten Olympischen Frauenspiele. Es kam wortwörtlich Bewegung in die Frauen und immer mehr widersetzen sich den verschobenen Normen, die damals gegolten haben.

1930 gründete dann Lotte Sprecht den 1. Deutschen Damen Fußballclub. Leider stieß sie damit auf wenig Begeisterung von der Bevölkerung, sodass der Club nur ein Jahr bestand. Es dauerte noch 40 Jahre bis dann der DFB Frauen offiziell erlaubte, Fußball zu spielen.

Boston Marathon

1967 wurden beim Boston Marathon keine Frauen zugelassen, sodass die US Amerikanerin Katherine Virgina Switzer sich nur mit ihren Initialen anmeldete, um so ein Loop Hole in den Regeln zu finden. Sie lief bis ins Ziel und blieb bis dahin unentdeckt. Trotzdem dauerte es noch bis 1972 bis Frauen offiziell am Boston Marathon teilnehmen konnten. In Deutschland war die Teilnahme von Frauen an Wettläufen seit 1969 erlaubt.

In den 70ern und 80ern gab es dann viele Fortschritte auf einmal. Aber als der Frauenfußball dann durch den DFB zulässig gemacht wurde, gab es trotzdem weiterhin Unterschiede zu den Herren, weil man den Frauen weniger zutraute. Beispielsweise war der Ball kleiner, das Spiel kürzer und Stollen an Schuhen waren nicht erlaubt. Wieder mussten Frauen für ihre Gleichberechtigung kämpfen. Erst in den 90ern wurde alles ein bisschen angeglichen und Frauenfußball gewann an Beliebtheit.

1997 war ein wichtiges Jahr für Frauen im Sport. Astrid Benöhr – eine Ultra Triathletin – brach hier Weltrekorde von Männern und bewies damit, dass Frauen auch so gut sein können wie Männer und sogar besser!

2007 war Bibiana Steinhaus dann die erste Schiedsrichterin, die im deutschen Männer Fu0ball ein Spiel anpfeifen durfte. Natürlich nur in der zweiten Bundesliga, aber ein Fortschritt ist ein Fortschritt.

Frauen mussten schon immer für Gleichberechtigung kämpfen und auch heute ist das noch so, wenn man sich die Gender Pay Gap anschaut. Trotzdem lohnt es sich manchmal ein wenig in die Vergangenheit zu schauen und auch ein bisschen stolz darauf zu sein, wie viel wir schon geschafft haben, wie sehr sich das alles für Frauen schon zum Positiven gewendet hat. Da kann es doch auch eigentlich nur besser werden, oder nicht?

Lass mir deine Meinung zu dem Thema unbedingt in den Kommentaren da, ich bin total gespannt, verschiedene Meilensteine und Meinungen zu lesen.